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Falkenstein

Genossenschaftlicher Gedanke setzt Gegenentwurf zu den Trumps dieser Welt

Menschen

Nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende Martin Kulzer nach über 30 jähriger Tätigkeit aus dem Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth eG ausgeschieden ist, hat das Gremium jetzt seinen Nachfolger präsentiert. Fast könnte man es als Zeichen der Kontinuität verstehen, die die Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth eG auszeichnet. Folgt mit Mario Kulzer doch ein Namensvetter als Vorsitzender des Aufsichtsrates nach. Dabei sind die beiden weder verwandt noch verschwägert. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um Mario Kulzer etwas näher kennenzulernen.

Lieber Herr Kulzer, Sie sind jetzt Vorsitzender des Aufsichtsrates der Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth eG. Aber letzten Endes ist es nicht das Gremium, das agiert, sondern immer die Menschen, die dahinterstehen. Geben Sie uns doch einmal einen kurzen Einblick in den Menschen Mario Kulzer. Wie beschreiben Sie sich selbst? Wofür stehen Sie?

Auf meinem bisherigen Lebensweg habe ich die Erfahrung gemacht, dass der gerade Weg nicht immer der beste Weg ist. Manchmal muss man auch Umwege in Kauf nehmen, um seine Ziele zu erreichen. Was mir dabei immer sehr geholfen hat, ist meine Stärke, auf Menschen zuzugehen und im offenen Dialog gemeinsam nach Lösungen für die Herausforderungen in Beruf und Alltag zu suchen und auch zu finden.

Außerhalb von Beruf und Ehrenamt, was macht Mario Kulzer in seiner Freizeit?

Den größten Teil meiner Freizeit verbringe ich mit meiner Familie, unsere 15 Monate alte Tochter fordert ihren Anteil an Aufmerksamkeit nachdrücklich, aber auch sehr charmant ein. Sie hat den Papa heute schon fest im Griff. Den Rest meiner knappen Freizeit verbringe ich seit zwei Jahren nach Möglichkeit im Golfclub Gäuboden e. V. Der Platz hat eine Länge von gut 6.000 Metern, so wie ich ihn spiele, werden dabei jedoch meist eher 10.000 Meter daraus. Sie sehen, auch hier setze ich mein Lebensmotto konsequent um. Es besteht also noch Luft nach oben.

Also nehmen Sie beim Golfen auch mal einen Umweg in Kauf um ans Ziel zu kommen. Sind Sie noch in anderen Ämtern ehrenamtlich aktiv?

Bis im Frühjahr 2018 war ich Mitglied im Marktgemeinderat Falkenstein. Das hat sehr viel Spaß gemacht, war aber auch eine große Herausforderung. Ich mußte dann mein Mandat aufgrund unseres Umzuges leider niederlegen.

Gerade erleben wir ja einen globalen Handelskrieg, halten Sie da den doch eher kleinteiligen genossenschaftlichen Gedanken noch für zeitgemäß?

Ich denke, der genossenschaftliche Gedanke ist heute wichtiger denn je. Was einzelne anrichten können, sehen wir leider fast täglich an den “Trumps” dieser Welt. Wir, als Genossenschaft, sind dagegen unseren Mitgliedern verpflichtet, die basisdemokratisch die Richtung für ihre Bank vorgeben. Der Gedanke der Hilfe zur Selbsthilfe geht hier ganz klar vor Profitorientierung.

Die regionale Verwurzelung der genossenschaftlichen Banken betont dabei die Nähe zu den Kunden und Mitgliedern. Gleichzeitig sind die Genossenschaften aber überregional organisiert, wenn es für die Mitglieder Vorteile mit sich bringt. Beispielhaft sind hier die Allianz Versicherung, die DZ Bank oder die Bausparkasse Schwäbisch Hall genannt. Aufgaben, die eine einzelne Bank nicht alleine stemmen könnte.

Herr Kulzer, die Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth eG steht hervorragend da und hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Sie haben hier ja schon aktiv als Mitglied des Aufsichtsrates mitgewirkt. Welche Ziele und Visionen haben Sie jetzt als Vorsitzender des Gremiums?

Mein Ziel ist, die hervorragende Arbeit meines Vorgängers, Martin Kulzer, in seinem Sinne weiter zu führen. In Zeiten von Negativzinsen und globalem Wandel von politischen und wirtschaftlichen Ordnungen gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Aufsichtsrat und den Vorständen unserer Bank, diese weiterhin bei ihrem wirtschaftlichen Erfolg begleiten zu dürfen.

Meine Vision dabei ist, gemeinsam mit dem Vorstand und Aufsichtsrat, im Sinne unserer Mitglieder, den genossenschaftlichen Gedanken von Nachhaltigkeit, Vertrauen und persönlichem Kontakt ins digitale Zeitalter weiterzuentwickeln, ohne dabei die Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen “Was einer nicht schafft, das schaffen viele” aus den Augen zu verlieren.

Zu guter letzt, welchen Wunsch haben Sie für Ihre Amtszeit? Gibt es hier etwas, dass Sie besonders bewegt?

Ich wünsche mir für meine Amtszeit zum einen eine harmonische Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen des Aufsichtsrates, ebenso wie mit den Mitgliedern des Vorstandes. Harmonisch soll dabei nicht heißen, dass nicht auch kontrovers diskutiert werden darf und soll, wenn dies nötig ist. Für mich macht aber der Ton die Musik. Ich stehe für eine offene, ehrliche und respektvolle Kommunikation im Umgang miteinander.

Zum anderen wünsche ich mir natürlich eine weiterhin positive wirtschaftliche Entwicklung unserer Bank. Mit unseren Vorständen Max Karmann und Martin Lehner sind wir hier mit Sicherheit bestens für die Zukunft gerüstet.

Lieber Herr Kulzer, vielen Dank dafür, dass Sie uns einen Einblick gewährt haben. Wir haben Sie als sympathischen, bodenständigen und ehrlichen Menschen kennengelernt, der aber durchaus auch über genügend Weitblick verfügt. Wir wünschen Ihnen für Ihre Amtszeit alles Gute und hoffen – auch im Sinne unserer Bank – , dass Ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Wenn sich Aufsichtsrat und Vorstand den gleichen Idealen verschreiben, können wir uns auf eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft freuen.