E-Mail: poststelle@rbfalkenstein-woerth.de
Anschrift: Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth eG
Dr.-Götz-Straße 1, 93167
Falkenstein

Unser Azubi steht auf flotte Käfer.

Menschen

Dabei ist Alexander Scherm weder ein Koleopterologe, noch handelt es sich um zweibeinige flotte Käfer. Vielmehr gilt seine Liebe dem Symbol des deutschen Wirtschaftswachstums: dem VW Käfer. Am Ende der Hofeinfahrt des elterlichen Wohnsitzes in Kirchroth befindet sich die alte LKW-Werkstatt. Hier schraubt er bereits in dritter Generation an den berühmten Kugelporsches. Sein derzeitiger Käfer, ein 1961er in rot, wurde 1973 von seinem Großvater für 300 DM erworben und hat schon seinen Onkel und seinen Vater mit dem Käfervirus infiziert. Nach 24 Jahren Ruhezeit in einer Scheune, erweckte ihn Alexander 2017 zusammen mit seinem Vater wieder zu neuem Leben. Wir erwischen ihn, als er seinem feuerroten Flitzer gerade ein neues Herz einsetzt. Ein neuer Motor mit 44 PS anstatt der üblichen 34 PS soll sein Schmuckstück noch flotter machen.

Im Anschluss steht schon sein nächstes Projekt an. Der “neue” flotte Käfer Modell 1303 ist Baujahr 1973 und derzeit noch unlackiert. Noch ist er nicht in seiner Garage. Wenn er damit fertig ist, wird er im originalen Leuchtorange erstrahlen. Aber bis es soweit ist, werden noch ein paar Tage vergehen. In der Werkstatt in Kirchroth haben wir mit Großvater, Vater und Alexander drei Generationen Autoerfahrung und Käferliebe gefunden, die jedem der drei aus den Augen blitzt, wenn sie von dem gerundeten Fahrzeug sprechen. Wir haben die Gelegenheit genutzt und Alexander ein paar Fragen gestellt.

Lieber Alexander, schön, dass wir Dich hier treffen dürfen. Stell Dich doch einfach mal kurz vor.

Ein herzliches Grüß Gott auch von meiner Seite. Mein Name ist Alexander Scherm. Ich bin jetzt 19 Jahre alt. In meiner Freizeit bewegen mich meine beiden Lieben. Zum einen meine Liebe zu alten Käfern, an denen ich unheimlich gerne herumschraube, aber mit denen ich auch unheimlich gerne ausfahre. Zum anderen natürlich meine Freundin, die meine Käferliebe auch vollkommen teilt. Ich habe sie übrigens auf einem Käfertreffen kennengelernt. Beste Voraussetzungen also.

Du hast im Sommer eine Ausbildung bei der Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth begonnen. Was hat Dich dazu gebracht, bei einer Genossenschaftsbank anzufangen?

Für mich stand eine kaufmännische Ausbildung im Vordergrund. Idealerweise bei einer Bank. Mein Onkel hat mir dann geraten eine Ausbildung bei einer Genossenschaftsbank zu beginnen. Und was mich dann richtig begeistert hat, war der Genossenschaftliche Gedanke “Was einer nicht schafft, das schaffen viele.” Das entspricht absolut meinem Denkmodell. Übrigens, wenn man mit Oldtimern arbeitet, ist man immer auf die Unterstützung von anderen angewiesen, wenn es um die Suche nach Ersatzteilen oder Ähnlichem geht. Auch wenn hier das Internet schon einiges vereinfacht hat. Im Übrigen hat das in unserer Familie schon Tradition. Den Broterwerb sichert ein kaufmännischer Beruf und der Ausgleich in der Freizeit kommt dann beim handwerklichen Autoschrauben.   

Das hört sich interessant an. Welche Gründe haben Dich denn bewegt, Deine Ausbildung bei der Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth zu beginnen?

Das ist eigentlich ganz einfach erklärt. Ich wollte nicht in einer großen Bank starten, in der man nur eine Nummer ist. In unserer Bank kennt jeder jeden. Und das nicht nur bei den Mitarbeitern, sondern auch bei unseren Kunden. Das macht richtig Spaß! Gerade für mich in der Lehrzeit ist es sehr wertvoll, ständig auf kurzem Weg Hilfe von meinen Kollegen zu erhalten. Bei uns kann man sich als Azubi auch mal mit dem Vorstand am Gang austauschen. Das läuft in größeren Häusern deutlich anders, wie mir meine Kollegen in der Berufsschule erzählt haben. Rückblickend lässt sich sagen, dass die Entscheidung zur Ausbildung bei der Raiffeisenbank Falkenstein-Wörth genau richtig war. Ich fühle mich absolut gut hier. Meine Vorstellungen wurden bis jetzt voll erfüllt.

Das ist doch schon mal richtig gut, lieber Alexander. Was sind denn Deine weiteren beruflichen Pläne?

Der nächste Schritt ist jetzt erstmal die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Und danach wird man sehen. Bei den Genossenschaftsbanken stehen Dir nach der Ausbildung ja alle Wege offen. Neben den unterschiedlichen akademischen Graden wie Bankfachwirt oder Bankbetriebswirt, gibt es ja auch viele Spezialisierungen wie Kreditabteilung, Firmenkundengeschäft oder aber auch Wertpapiere. Darüber werde ich mir nach der Ausbildung in Ruhe Gedanken machen, wenn ich bei uns auch alle Bereiche gesehen habe. Das ist auch ein Vorteil einer kleineren Bank. Du steckst wirklich mittendrin und bekommst alles mit. Das macht es dann für zukünftige Entscheidung merklich einfacher.

Vielen Dank, Alexander. Jetzt wollen wir aber mehr von Deiner Autoliebe wissen. Der Ursprung des Käfers geht ja auf Ferdinand Porsche zurück, der 1934 den Auftrag erhielt, einen Volkswagen zu entwickeln. Was treibt also einen jungen Burschen dazu, sich mit so einem alten Wagen zu beschäftigen?

Ehrlich gesagt konnte ich gar nicht anders. Meine Großeltern und meine Eltern haben sich gefühlt schon immer mit dem VW Käfer beschäftigt. Als kleiner Junge bin ich schon in der Garage herumgelaufen, als mein Vater und mein Opa an den verschiedenen VW Käfern geschraubt haben. Da wächst man bis zum ersten eigenen Käfer so langsam rein. Da hatte ich eigentlich keine Chance. Der Käfer, den ich jetzt fahre, hat schon meinen Opa und meinen Vater infiziert. Und so hat es mich auch erwischt.

Was macht eigentlich einen Käfer so besonders? Was fasziniert Dich daran?

Er ist einfach unverwechselbar. Der Sound und das Aussehen sind einmalig. Und das Fahrgefühl ist wirklich unbeschreiblich. Aber da bin ich nicht alleine. Wenn Du mit dem Käfer unterwegs bist, triffst Du immer Leute, die auch einen hatten oder die eine Geschichte über einen Käfer wissen. Anscheinend ist er immer noch tief in unserer deutschen Kultur verankert. Er hat einfach Charakter.

Gibt es eigentlich Parallelen zwischen dem Käfer und Deinem Job?

Auf den ersten Blick vielleicht nicht, aber es gibt schon Parallelen. Zum einen ist der genossenschaftliche Gedanke “Was einer nicht schafft, das schaffen viele.” sowohl in der Bank als auch beim Käferschrauben absolut wichtig. Alleine schafft keiner etwas. Ich bin gerade im Augenblick sehr froh, dass mir mein Vater hilft, den neuen Motor einzubauen. Das wäre alleine schon sehr schwierig. Für beides braucht man einen guten Plan. In der Bank, um für die Kunden das Beste zur Erreichung ihrer Wünsche darzustellen und beim Käferschrauben ist es auch hilfreich, dass Du einen Plan hast, wenn Du den Motor völlig zerlegt und gereinigt hast und wieder zusammenbauen musst. Nicht zu vergessen ist natürlich, dass man sowohl in der Bank, aber auch beim Käfer an Werterhalt und -steigerung arbeitet. Auch wenn das bei meinem Käfer nicht im Vordergrund steht. Was man aber auf jeden Fall für beides braucht, ist Passion.

Im Juni gibt es in Wörth zum 29. Mal ein großes Käferfest. Erzähl doch mal. Bist Du da auch dabei?

Ja, natürlich bin ich da als Mitglied der “Käferfreunde Bayerwald” tatkräftig mit dabei. Es ist eines der größten Käfertreffen in Deutschland und sicherlich ein Höhepunkt im Käfer-Kalender. Ca. 300 Fahrzeuge werden vom 21.06. bis zum 23.06.2019 daran teilnehmen. Auch wenn Anreisetag erst der Freitag ist, werden die ersten schon am Mittwoch eintreffen. Freitag wird es dann ein gemütliches Zusammensein und Fachsimpeln geben. Am Samstag werden tagsüber Attraktionen wie Käferziehen und verschiedene Clubspiele stattfinden. Für das leibliche Wohl ist im Bierzelt bestens gesorgt. Da gibt es auch Live-Musik und einen Barbetrieb. Sonntag kommt der absolute Kracher. Wir werden einen VW-Käfer verlosen. Wer sich also auch infizieren möchte, sollte auf jeden Fall vorbeischauen. Während des ganzen Wochenendes sind Besucher und Käferfreunde, auch ohne Fahrzeug, herzlich willkommen. Da gibt es für Jung und Alt einiges zu sehen. Infos gibt es auch unter www.kaeferfreunde-bayerwald.de Dieses Wochenende sollte sich jeder im Umkreis ganz dick in seinem Kalender eintragen.

Da ist ja wirklich einiges geboten und da wirst Du sicherlich auch beschäftigt sein. Aber was sind denn Deine Pläne für die nächste Zukunft?

Der große Plan für die nächste Zukunft ist die Fertigstellung meines neu erworbenen Käfers. Wobei richtig fertig ist ein Käfer ja nie. Da fällt einem immer wieder was ein. Aber gerade diese kleinen Veränderungen haben ja beim Käfer Tradition. So wurden früher mit kleinen Modifikationen der Besitzer ein Modellwechsel kaschiert. Und jeder hatte somit wieder das neueste Käfermodell in der Garage stehen.

Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du Dir wünschen?

Ich würde mir unendlichen Urlaub wünschen. Dann hätte ich genügend Zeit, um meinen neuen Käfer zeitnah fertigzustellen. Es würde mich aber trotzdem dann auch wieder zurück in die Bank ziehen, weil mir das auch schon sehr viel Spaß macht.

Vielen Dank, lieber Alexander, für diesen Einblick in die Banker- und Käferwelt. Wir wünschen Dir jetzt schon viel Spaß mit Deinem neuen und alten Käfer. Für euer Käfertreffen drücken wir euch die Daumen, dass auch der Wettergott mitspielt, damit einem großartigen Fest nichts im Weg steht. Wir haben gehört, er fährt auch Käfer oder er hatte zumindest mal einen. Wir wünschen Dir allzeit gute Fahrt!

Wer Alexander Scherm kennenlernen möchte findet ihn derzeit in der Hauptstelle in Falkenstein. Erreichbar ist er auch unter 09462/94060 oder alexander.scherm@rbfalkenstein-woerth.de