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Falkenstein

Klassenziel ist die grüne Immobilie

Für Sie

Wer heute baut, bekommt die Zeitenwende in der Förderpolitik derzeit deutlich zu spüren: Es gibt weniger Geld und das wird nur noch für ehrgeizige, sehr energieeffiziente Gebäude bewilligt. Denn: Der Neubau soll nachhaltig sein. Eine Herausforderung für private Bauleute, an der gleichzeitig kein Weg vorbeiführt.

Das gilt sowohl für neue Gebäude, wie auch für den Bestand. Denn das Klassenziel heißt: Bis 2030 sollen die Gebäudeemissionen sich fast halbiert haben, von jetzt 120 auf dann 67 Millionen Tonnen. Bis 2045 soll der Gebäudebereich dann klimaneutral sein. Doch was bedeutet das konkret? Welche Kriterien müssen Immobilienkäufer erfüllen, wenn die eigenen vier Wände nachhaltig sein sollen? Drei zentrale Grundsätze müssen sie beachten:

Lebenszyklus im Blick behalten: Die wichtigsten Hebel, um ein Wohngebäude klimaneutral zu machen, liegen auf der Hand: Immobilienbesitzer müssen dazu die Gebäudehülle energetisch optimieren und vor allem auf erneuerbare Energiequellen setzen. So weit, so richtig. Doch der Fokus auf den Verbrauch während der Nutzungsphase ist nur ein Baustein. Für wirklich grüne Immobilien müssen wir den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes mit seinen Umweltauswirkungen betrachten – vom Bau bis zum Abriss. Denn vom Fundament über die Fenster bis zu den Dachziegeln benötigt jedes Bauteil durch Herstellung, Transport und Einbau eine bestimmte Menge so genannter grauer Energie und verursacht entsprechende CO2-Emissionen. Weltweit gehen rund 40% der CO2-Emissionen und mehr als die Hälfte des Ressourcenverbrauchs auf die Bauwirtschaft zurück. Bei der Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistung eines Gebäudes müssen wir deshalb diese verbauten Emissionen mitberücksichtigen. Es kann also für das Klima deutlich besser sein, ein energetisch saniertes Bestandsgebäude weiter- oder umzunutzen anstatt neu zu bauen.

Nachhaltige Baumaterialien einsetzen: Wer baut, muss deshalb schon bei der Planung von Häusern darauf achten, welche Materialien er auf welchen Wegen verbaut, damit sich am Lebensende einer Immobilie möglichst alle Materialien wiederverwenden lassen. Denn die Materialauswahl hat einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt- und Klimabilanz eines Gebäudes. Einfaches Beispiel: Während Beton erhebliche Mengen an CO2 verursacht, bindet Holz Emissionen – in einem Einfamilienhaus aus Holz sind zwischen 40 und 80 Tonnen CO2 mitverbaut, es dient quasi während seiner Nutzungsdauer als CO2-Speicher. Außer Frage steht: Die Materialkosten für nachhaltige Baustoffe liegen oft über den Kosten für konventionelles Baumaterial. Doch ein Teil dieser Mehrkosten kann durch Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Wohnen wieder eingespart werden. Auch die Art und Weise, wie Bauherren ihre Materialien verbauen, spielt eine wichtige Rolle für die Kreislaufwirtschaft. Beispielsweise lassen sich Leitungen und Rohre in separaten Schächten verbauen, statt sie hinter Putz zu legen. Einfache Schritte, die aber helfen, die Baustoffe später leicht zu trennen. Angesichts der zunehmenden Diskussion über globalen Rohstoffmangel sollten wir möglichst bald und möglichst häufig mit dieser Art des Bauens beginnen, wenn wir in einigen Jahrzehnten davon profitieren wollen.

Suffiziente Lösungen suchen: Suffizienz bedeutet, sich bewusst zu werden, was wirklich zum Leben benötigt wird, ohne dabei Verzicht zu empfinden. Das beginnt schon bei der Wahl des Grundstücks. Eine innerörtliche Nachverdichtung anstatt eines Neubaus auf der grünen Wiese kann den Anteil an unversiegelten Flächen schonen und Umweltbelastungen reduzieren. Aber auch die Standortwahl nah am Arbeitsplatz oder mit Anbindung zum öffentlichen Nahverkehr kann helfen, den Energieverbrauch im Alltag zu reduzieren. Und natürlich kommt es auf die Größe an. Grundsätzlich gilt: Je mehr Wohnfläche, desto mehr Energie verbrauchen Hausbesitzer in der Regel. Aber auch hier kann eine intelligente Planung den Flächenverbrauch reduzieren und die Lebensqualität sogar verbessern. Das Einfamilienhaus pauschal zu verdammen, bringt uns nicht weiter, es neu zu denken und zu planen, umso mehr.

Klar muss uns also allen sein: Die Immobilien, die wir künftig bauen oder renovieren, müssen grüner werden. In welchen Schattierungen und mit welchem Tempo das vorangeht, haben wir gemeinsam in der Hand: Jeder Immobilienbesitzer, der die oben genannten Grundsätze bei Bau oder Modernisierung berücksichtigt. Die Politik, die notwendige Anreize und gut durchdachte Leitlinien festlegt. 


Sie haben noch Fragen zu den staatlichen Fördermöglichkeiten oder zu Ihrer individuellen Finanzierung? Dann vereinbaren Sie doch gleich einen Termin mit unserem Experten Michael Bauer. Sie erreichen ihn in unserer Geschäftsstelle in Wörth, per Telefon 09482 9417-28 oder per mail michael.bauer@rbfalkenstein-woerth.de.

Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall